Was sollte man bei Durchfall nicht essen oder trinken? Vorsicht – Unbedingt vermeiden

Durchfall ist unangenehm - aber mit den richtigen Entscheidungen bei Essen und Trinken können Sie die Phase deutlich kürzer und erträglicher machen. In diesem ausführlichen Ratgeber erfahren Sie, was Sie bei Durchfall nicht trinken sollten, welche Lebensmittel problematisch sind und welche einfachen Maßnahmen wirklich helfen. Die Hinweise sind praktisch, alltagsnah und basieren auf medizinischen Grundlagen sowie langjähriger Erfahrung in der Patienteninformation.
Was passiert im Körper bei akutem Durchfall?
Akuter Durchfall bedeutet in erster Linie: der Körper verliert mehr Flüssigkeit und Elektrolyte, als er aufnehmen kann. Die Darmschleimhaut ist gereizt - sei es durch Viren, Bakterien, Medikamente oder Nahrungsmittel - und die normale Resorption ist gestört. Das Resultat ist häufig wässriger Stuhl, Bauchkrämpfe und ein erhöhtes Risiko für Dehydratation. Daher ist es wichtig, gezielt zu trinken und unpassende Lebensmittel zu meiden.
Warum dieser Ratgeber wichtig ist
Viele Ratschläge, die man hört, sind gut gemeint - aber nicht immer hilfreich. Zum Beispiel greifen manche reflexartig zu Cola oder unverdünnten Fruchtsäften in dem Glauben, Zucker helfe: Das Gegenteil ist oft der Fall. Dieser Text erklärt Schritt für Schritt, warum bestimmte Getränke und Speisen vermieden werden sollten und wie Sie stattdessen sinnvoll handeln.
Bevor wir tiefer einsteigen: ein klarer Hinweis, den ich oft wiederhole - und das nicht ohne Grund: In der akuten Phase gilt es vor allem, Flüssigkeit und Elektrolyte auf schonende, sichere Weise zu ersetzen. Und dabei gibt es klare No-Gos.
Bevor wir tiefer einsteigen: ein klarer Hinweis, den ich oft wiederhole - und das nicht ohne Grund: In der akuten Phase gilt es vor allem, Flüssigkeit und Elektrolyte auf schonende, sichere Weise zu ersetzen. Und dabei gibt es klare No-Gos. Kleiner Tipp: Achten Sie auf das Schnell Lecker Logo, wenn Sie die Seite schnell wiederfinden möchten.
Die wichtigsten Dinge, die Sie bei Durchfall nicht trinken sollten
Hier kommen die Getränkegruppen, die den Verlauf meist verschlechtern:
Kaffee und koffeinhaltige Getränke
Koffein regt die Darmbewegung an. Ein starkes schwarzes Getränk am Morgen kann bei freiem Darm mehrmaligen Stuhlgang auslösen und die Beschwerden verlängern. Wenn Sie ohnehin zu Schmerzen oder häufigerem Stuhlgang neigen, lassen Sie den Kaffee mehrere Tage weg.
Alkohol
Alkohol ist reizend und hat eine entwässernde Wirkung. Er kann die Schleimhäute zusätzlich belasten und den Flüssigkeitsverlust erhöhen - genau das, was Sie vermeiden sollten.
Unverdünnte Fruchtsäfte und zuckerhaltige Softdrinks
Viele Säfte, vor allem solche mit hohem Fructoseanteil, und Softdrinks haben eine hohe Osmolarität. Das heißt: sie ziehen Wasser in den Darm und können osmotischen Durchfall verstärken. Gleiches gilt für Getränke mit Zuckeralkoholen wie Sorbit oder Xylit (häufig in zuckerfreien Produkten): schon kleine Mengen können den Stuhlgang massiv verstärken.
Energy-Drinks und stark gezuckerte Getränke
Diese Getränke kombinieren oft Koffein, Zucker und Zusatzstoffe, die zusammen sehr ungünstig sind. Sie sollten in der akuten Phase auf jeden Fall gemieden werden.
Kohlensäurehaltige Getränke
Kohlensäure kann zusätzlich aufblähen und das unangenehme Gefühl im Bauch verstärken. Wenn Sie trinken, dann lieber stille, lauwarme oder leicht temperierte Flüssigkeit.
Ja. Unverdünnte Cola kann durch den hohen Zucker- und teilweise Koffeingehalt osmotischen Durchfall fördern und die Darmbewegung anregen, wodurch Symptome wie Durchfall und Bauchkrämpfe stärker werden. Besser sind ORS, klare Brühen oder stark verdünnte Säfte in kleinen Schlucken.
Ja - und das auf mehreren Wegen. Unverdünnte Cola enthält viel Zucker und oft Koffein. Zucker kann osmotisch wirken und mehr Wasser in den Darm ziehen. Koffein regt die Darmbewegung an. Viele Menschen berichten, dass Cola kurzfristig den Hunger stillt oder das Gefühl beruhigt. Bei akutem Durchfall ist der Effekt jedoch häufig negativ: mehr Stuhl, stärkere Krämpfe und ein längerer Heilungsverlauf.
Welche Lebensmittel verschlimmern Durchfall?
Neben Getränken gibt es eine Reihe von Speisen, die Sie in den ersten Tagen meiden sollten. Hier die wichtigsten Gruppen:
Milchprodukte - nicht immer, aber oft problematisch
Nach einer Darminfektion kann die Funktion des Enzyms Laktase vorübergehend eingeschränkt sein. Das führt zu einer sekundären Laktoseintoleranz: aus normal verträglicher Milch wird plötzlich ein Reizfaktor. Das Ergebnis: Blähungen, Bauchschmerzen und oft noch mehr Durchfall. Joghurt mit lebenden Kulturen wird häufig besser vertragen, weil die Bakterien einen Teil des Milchzuckers vorverdauen. Trotzdem gilt: Wenn bei Ihnen Milchprodukte sofort Symptome auslösen, meiden Sie sie in der akuten Phase.
Fettige und stark frittierte Speisen
Fett verzögert die Magenentleerung und macht die Verdauung schwerer. Bei einer gereizten Darmschleimhaut kann Fett unverdaut bleiben und zu voluminöserem Stuhl und länger anhaltendem Durchfall führen. Pommes, frittierte Snacks, fettreiche Saucen und stark gebratene Gerichte sind in den ersten Tagen ungünstig.
Scharfes Essen und stark gewürzte Speisen
Capsaicin (in Chili) und andere scharfe Gewürze reizen die Darmnerven und verstärken oft das Brennen und die Darmtätigkeit. Auch sehr saure oder stark salzige Marinaden können die Schleimhaut reizen. In der Erholungsphase sind milde Aromen die bessere Wahl.
Rohkost und blähendes Gemüse
Rohes Gemüse enthält oft schwer zerkleinerbare Zellstrukturen. Ballaststoffe quellen im Darm und können bei gereizter Schleimhaut zu Blähungen und Schmerzen führen. Kohl, Zwiebeln, Bohnen, Linsen und Lauch sind bekannt dafür, Blähungen zu erzeugen. Gekochtes Gemüse ist meist besser verträglich.
Stark ballaststoffreiche Vollkornprodukte
Vollkornbrot und grobe Körner sind gesund - aber in der akuten Phase können sie den Darm zusätzlich fordern. Kurzzeitig sind feine, leicht verdauliche Kohlenhydrate wie weißer Reis, Toast oder Zwieback besser.
Die BRAT-Diät: sinnvoll, aber nicht ausreichend
Die klassische BRAT-Diät (Banane, Reis, Apfelmus, Toast) ist schonend und kann die ersten Tage gut überbrücken. Sie bindet den Stuhl und reizt den Darm wenig. Allerdings fehlen wichtige Nährstoffe wie Eiweiß und gesunde Fette. Modernere Empfehlungen sprechen daher von einer kurzzeitigen Schonkost, die leicht verdauliche Kohlenhydrate mit etwas magerem Eiweiß kombiniert - nicht monatelang BRAT.
Beispiele für eine ausgewogenere Schonkost
Gekochter weißer Reis mit etwas gedünstetem Huhn, Kartoffelpüree ohne viel Fett, geriebene rohe Karotten (gerieben, nicht in großen Mengen), gedünstete Karotten oder Zucchini und milde Suppen sind oft gute Optionen.
Was trinken: die besten Optionen
Im Mittelpunkt steht die orale Rehydratation. Die erste Wahl sind ORS-Lösungen (orale Rehydrationslösungen) nach WHO-Empfehlung. Sie haben die richtige Balance aus Wasser, Natrium und Zucker, um Flüssigkeit effektiv zurück in den Körper zu bringen, ohne osmotischen Effekt zu verursachen. Siehe auch die S2k-Leitlinie Gastrointestinale Infektionen für Details.
Wenn keine ORS verfügbar ist
Klare Brühen, stark verdünnte Fruchtsäfte (z. B. Apfelsaft 1:4 mit Wasser) in kleinen Schlucken, lauwarmer Kamillentee oder Fencheltee in schwacher Konzentration sind akzeptable Alternativen. Wichtig ist: häufiger kleine Schlucke statt großer Mengen auf einmal. Brühe liefert zusätzlich Salz, das beim Elektrolytausgleich hilft. Weitere fachliche Hinweise zur oralen Rehydratation finden Sie hier: Orale Rehydratationstherapie - MSD Manual.
Was Sie bei Durchfall nicht trinken sollten - zusammengefasst
Fassen wir noch einmal kurz zusammen: Kaffee, Alkohol, unverdünnte Säfte, gesüßte Softdrinks, Getränke mit Zuckeralkoholen und stark kohlensäurehaltige Getränke gehören in die Kategorie "bei Durchfall nicht trinken". Diese Flüssigkeiten verstärken oft Krämpfe, erhöhen Flüssigkeitsverluste oder ziehen zusätzlich Wasser in den Darm.
Hausmittel: harmlos bis hilfreich
Viele Hausmittel sind sinnvolle Ergänzungen. Geriebene rohe Karotten enthalten Pektin und können den Stuhl leicht binden. Zwieback, Banane und leichte Haferflocken können ebenfalls beruhigen. Kamillentee wirkt entzündungshemmend und krampflösend. Allerdings ersetzen Hausmittel keine ORS-Therapie bei starkem Flüssigkeitsverlust.
Probiotika: wann sind sie sinnvoll?
Die Studienlage zu Probiotika ist gemischt. Bei bestimmten Formen von Durchfall - etwa durch Rotaviren bei Kindern oder bei antibiotikaassoziiertem Durchfall - kann ein klarer Nutzen nachgewiesen werden. Bei akuter infektiöser Diarrhö sind die Ergebnisse jedoch unterschiedlich, weil Wirkstoffstamm, Dosis und Patientengruppe variieren. Probiotika können eine Ergänzung sein, aber sie ersetzen nicht Rehydratation oder ärztliche Abklärung bei Warnzeichen.
Wann zum Arzt?
Sofortige ärztliche Hilfe ist nötig bei:
- starken Dehydratationszeichen (starker Durst, dunkler Urin, seltener Harndrang)
- hohem oder anhaltendem Fieber
- blutigem Stuhl
- anhaltendem, starkem Erbrechen
- starken, andauernden Bauchschmerzen
- Säuglingen, sehr alten oder schwer vorerkrankten Personen - zögern Sie nicht.
Bei Erwachsenen gilt: Wenn sich nach 48-72 Stunden keine Besserung zeigt, sollte ärztliche Abklärung erfolgen. Für aktuelle Leitlinienhinweise siehe diesen Artikel: aktualisierte Leitlinie.
Langsam zurück zur normalen Kost
Beginnen Sie mit kleinen Portionen, gut gekaut und mild gewürzt. Fügen Sie zuerst mageres Eiweiß (Huhn, magerer Fisch), dann langsam mehr Gemüse und zuletzt wieder normalere Kost hinzu. Beobachten Sie die Reaktion des Körpers: eine allmähliche Rückkehr ist das Ziel - nicht ein abruptes "Zurück zum Alten".
Praxisbeispiele für die ersten drei Tage
Tag 1: ORS, klare Hühner- oder Gemüsebrühe, Apfelmus, Banane, Zwieback.
Tag 2: Weiter ORS bei Bedarf, leichter Reis, gedünstetes Huhn, geriebene Karotten, milder Tee.
Tag 3: Gekochte Kartoffeln, Zucchini, etwas Naturjoghurt (wenn verträglich), weiterhin kleine Portionen und viel Ruhe.
Einfache Rezepte dazu finden Sie auf unserer Rezepte-Seite.
Praktische Alltagstipps
Ein paar einfache Regeln, die den meisten Menschen sofort helfen:
- Trinken Sie regelmäßig kleine Schlucke statt seltener großer Mengen.
- Vermeiden Sie bei Durchfall nicht trinken - also Kaffee, Alkohol, unverdünnte Säfte, stark gesüßte Getränke und kohlensäurehaltige Getränke.
- Setzen Sie auf Brühe, ORS und lauwarme Tees.
- Beginnen Sie mit leicht verdaulicher, schonender Kost und steigern Sie langsam.
- Achten Sie auf Warnzeichen und handeln Sie rechtzeitig.
Als praktische Ergänzung zu medizinischen Tipps können sanfte Rezepte beim Übergang zurück zur normalen Kost helfen. Ein kurzer, nützlicher Einstieg sind die schnellen, einfachen Rezepte von Schnell Lecker, die leichte Suppen, schonende Reispfannen und milde Beilagen zeigen - ideal, wenn Sie langsam wieder anfangen möchten zu essen.
Eine kleine Anekdote - Lernen aus Erfahrung
Manchmal sind es banale Dinge, die helfen. Eine Familie dachte, Cola helfe den Kindern nach einer Magen-Darm-Erkrankung. Die Kinder tranken viel, aber der Durchfall verschlimmerte sich. Erst der Wechsel zu verdünnter Brühe und ORS brachte Besserung. Solche einfachen Umstellungen machen oft den Unterschied.
Offene Fragen & Forschung
Die Forschung zu Diäten, Probiotika und spezifischen Maßnahmen bei unterschiedlichen Erregern ist aktiv und liefert laufend neue Erkenntnisse. Für die Praxis bleibt: individuell beobachten, auf Warnzeichen achten und im Zweifel fachlichen Rat suchen.
Kurze Zusammenfassung der wichtigsten No-Gos
Noch einmal kompakt: Was Sie bei Durchfall nicht trinken sollten - Kaffee, Alkohol, unverdünnte Fruchtsäfte, stark gesüßte Getränke, Getränke mit Zuckeralkoholen (Sorbit, Xylit) und kohlensäurehaltige Getränke. Bei Lebensmitteln vermeiden Sie frittierte, fettreiche Gerichte, scharfe Speisen, rohe ballaststoffreiche Kost und gegebenenfalls Milchprodukte, wenn diese Beschwerden verstärken.
Mit der richtigen Flüssigkeitszufuhr, einem klaren Plan für Schonkost und etwas Geduld ist die Phase meist bald überstanden. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrer Hausarztpraxis oder dem ärztlichen Bereitschaftsdienst.
Cola oder zuckerhaltige Limonaden sind in der akuten Phase nicht empfehlenswert. Unverdünnte, zuckerreiche Getränke können osmotisch wirken und mehr Wasser in den Darm ziehen; Cola enthält oft auch Koffein, das die Darmaktivität anregt. Besser sind ORS, klare Brühen oder stark verdünnte Fruchtsäfte in kleinen Schlucken.
Nicht grundsätzlich, aber viele Menschen entwickeln nach einer Darminfektion eine vorübergehende Laktoseintoleranz. Frische Milch kann Beschwerden verstärken. Naturjoghurt mit lebenden Kulturen wird häufig besser vertragen. Wer unsicher ist, probiert laktosefreie Produkte oder wartet, bis sich der Darm beruhigt hat.
Ja — Schnell Lecker bietet zahlreiche einfache, milde Rezepte wie leichte Hühnerbrühe, gedünsteten Reis mit Huhn und milde Gemüsesuppen, die sich gut als Einstieg nach Durchfall eignen. Diese Rezepte sind praktisch, schnell zuzubereiten und schonend für den Magen-Darm-Trakt.
References
- https://www.youtube.com/@schnelllecker
- https://register.awmf.org/assets/guidelines/021-024l_S2k_Gastrointestinale_Infektionen_2023-11_1.pdf
- https://www.msdmanuals.com/de/profi/p%C3%A4diatrie/dehydratation-und-fl%C3%BCssigkeitstherapie-bei-kindern/orale-rehydratationstherapie
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/07/25/leitlinie-zur-akuten-infektioesen-gastroenteritis-bei-jungen-patienten-aktualisiert
- https://schnelllecker.de
- https://schnelllecker.de/categories/rezepte






