Wie heißen kleine blaue Pflaumen? Faszinierend und ultimativ erklärt

Wie heißen kleine blaue Pflaumen? So erkennen Sie die häufigsten Arten
Wer auf dem Weg durch Park oder Feldrand steht und eine Hecke voller kleine blaue Pflaumen entdeckt, denkt schnell an süße Snacks oder Marmelade. Doch "kleine blaue Pflaumen" ist kein botanischer Fachbegriff - es ist eine praktische Alltagsbezeichnung, hinter der sich mehrere Arten verbergen können. In diesem Leitfaden lernen Sie systematisch, wie Sie die geläufigsten Arten in Deutschland unterscheiden: Kirschpflaumen, Zwetschgen (Echte Pflaumen), Schlehen und hilfreiche Vergleichsgruppen wie Renekloden.
Der Artikel ist so aufgebaut, dass Sie Schritt für Schritt vorgehen können: erst was optisch auffällt, dann Mess- und Geruchstest, Hinweise zur Pflanze selbst und am Ende Rezepte und Konservierungsmethoden. Dabei halten wir uns an leicht verständliche, erprobte Merkmale, damit Sie auch ohne Pomologen-Ausbildung zu guten Einschätzungen kommen.
Wichtig: Probieren Sie Früchte nur, wenn Sie sich sicher sind, dass es sich um essbare Arten handelt. Einige nahe Verwandte enthalten Stoffe, die roh problematisch sein können.
Oft handelt es sich um die Schlehe: sehr kleine, tiefblaue Früchte an dornigen Hecken. Roh sind sie stark adstringierend; nach dem ersten Frost, durch Einlegen, Zucker oder Alkohol entfalten sie ihr Aroma und werden genießbar.
Bevor wir in die Details gehen: Hier ist eine kurze Übersicht der Kandidaten, die Sie entlang von Wegen, in Gärten oder an Waldrändern finden:
Hauptverdächtige auf einen Blick
Kirschpflaume (Prunus cerasifera) – sehr klein (1,5–3 cm), reift früh (Juni–Juli), Form rund bis leicht oval, Farbe variabel von gelb bis blau-violett. Oft als Zierbaum oder Wildform im Stadtbild. Mehr zur Kirschpflaume: pflanzen-vielfalt.net.
Zwetschge / Echte Pflaume (Prunus domestica) – größer (3–6 cm), länglich und oft spitz zulaufend, Ernte August–September, dünne Wachsschicht (Glauze) auf der Haut, beim Backen beliebt. Ein guter Überblick zum Unterschied zwischen Pflaume und Zwetschge findet sich bei Mein schöner Garten.
Schlehe (Prunus spinosa) – sehr klein (8–12 mm), tiefblau bis beinahe schwarz mit grauer Wachsschicht, sehr herb; meist dornig wachsend, wird traditionell nach dem ersten Frost verwendet.
Reneklode – nicht blau, sondern grünlich-gelb bis gelb; wichtig als Kontrastgruppe zur Unterscheidung.
Wie Sie systematisch bestimmen: Acht leicht umsetzbare Schritte
Wenn Sie im Gelände eine Gruppe von kleine blaue Pflaumen finden, gehen Sie so vor:
1. Abstand nehmen und Pflanzenform betrachten. Sind es einzelne Bäume oder eine dornige Hecke? Schlehen wachsen häufig als dichte, dornige Hecken; Kirschpflaumen eher als Einzelbäume oder kleine Sträucher; Zwetschgen findet man häufig in Kulturen und Streuobstwiesen.
2. Größe messen. Ein Fingervergleich reicht: 1–2 cm deutet auf Kirschpflaume, 3–6 cm auf Zwetschge, unter 1,5 cm sehr wahrscheinlich Schlehe. Wenn Sie kleine blaue Pflaumen mitbringen, messen Sie mehrere Früchte – Sorten variieren.
3. Form und Oberfläche prüfen. Rundliche Früchte sind oft Kirschpflaumen; längliche mit Spitze häufig Zwetschgen. Achten Sie auf die weiße Wachsschicht: Eine deutliche Glauze ist typisch für reife Zwetschgen und Schlehen.
4. Stein und Haftung beobachten. Schneiden Sie (nur bei eindeutiger Sicherheit) eine Frucht auf: Löst sich das Fruchtfleisch leicht vom Kern, ist es oft eine Zwetschge. Bleibt das Fleisch fest am Stein, könnte es eine andere Art sein.
5. Reifezeit notieren. Frühe Reife (Juni–Juli) spricht für Kirschpflaume, später (August–September) für Zwetschge. Schlehen reifen spät und werden häufig erst nach Frost oder Verarbeitung genossen.
6. Geruch und Geschmack (vorsichtig!). Riechen an einer leicht geöffneten Frucht kann viel verraten: süßlich-riecht nach Reife, sehr herb und adstringierend deutet auf Schlehe. Den Geschmackstest sollten Sie wirklich nur dann durchführen, wenn Sie andere Merkmale abgeglichen haben.
7. Heckenmerkmale und Dornen prüfen. Sind Dornen vorhanden? Dann denken Sie an Schlehe. Wachsen die Pflanzen dicht als Hecke? Auch das spricht für Schlehe.
8. Foto, Notizen, Vergleich. Machen Sie ein Foto, notieren Sie Datum und Ort. Ein schneller Vergleich mit bekannten Renekloden oder einem Kirschpflaumen-Bild in einer Bestimmungs-App kann oft Klarheit schaffen.
Vertiefung: Was unterscheidet die Arten im Detail?
Kirschpflaume: Diese Art kommt häufig wild vor und ist in vielen Formen erhältlich. Die Früchte der Kirschpflaume sind oft relativ klein – ein Merkmal, das sie sofort von Zwetschgen abhebt. Viele Sorten reifen früh, weshalb Sie im Sommer als erste blaue Früchte auftauchen. Geschmack: variabel, häufig saftig und angenehm. Verwendung: frisch, Kompott, einfache Kuchen.
Zwetschge / Echte Pflaume: Die Zwetschge ist die Kulturform, die Gärtner seit langem für Backen und Einmachen bevorzugen. Ihr typisches Merkmal ist die längliche Form und die relativ feste Fruchtstruktur. Beim Kochen bleibt oft ein schönes Mundgefühl erhalten. Viele Zwetschgensorten haben eine dünne, schützende Wachsschicht, die als weißlicher Überzug zu sehen ist.
Schlehe: Schlehen sind echte Wildfrüchte – klein, extrem aromatisch, aber roh kaum genießbar. Traditionell werden Schlehen nach dem ersten Frost geerntet, weil Kälte die Adstringenz reduziert. Häufige Anwendungen: Schlehenlikör (z. B. Sloe Gin-Varianten), Gelee oder konservierte Spezialitäten. Merkmale: dornige Zweige, sehr kleine Früchte, dunkle Farbe mit starkem Wachsüberzug.
Sicherheit: Pflanzen, die Sie nicht roh essen sollten
Beim Sammeln von kleine blaue Pflaumen ist Vorsicht geboten. Einige Verwandte wie der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) haben ebenfalls blau-dunkle Beeren, enthalten aber giftige cyanogene Glykoside. Auch junge Blätter oder Steinbestandteile einiger Prunus-Arten können problematisch sein, wenn sie in großen Mengen verzehrt werden. Daher gilt:
- Roh nur probieren, wenn Sie sicher sind, welche Art es ist.
- Bei Unsicherheit: Fotos machen und Experten fragen (Pomologen, Gartenbauvereine).
- Keine großen Mengen sammeln, ohne die Herkunft zu kennen.
Gebrauch und Konservierung: Ideen für jede Art
Je nach Art sind kleine blaue Pflaumen unterschiedlich gut verwendbar:
Kirschpflaumen: Am besten frisch, als Kompott oder zu schnellen Kuchen. Sie sind oft saftig und aromatisch, brauchen kaum Vorbereitung.
Zwetschgen: Ideal für Kuchen, Marmeladen, Chutneys und Einmachen. Dank der festen Struktur eignen sie sich gut für Rezepte, die ein intaktes Fruchtfleisch verlangen. Weitere Rezepte finden Sie auf unserer Rezeptseite: Schnell Lecker Rezepte.
Schlehen: Nicht roh genießen. Perfekt für Liköre (nach Frost), Gelees und aromatische Beigaben. Oft benötigt man viel Zucker oder Alkohol, um ihr Aroma vollständig zu entfalten.
Ein praktischer Tipp: Wenn Sie nicht sicher sind, welche kleine blaue Pflaumen Sie haben, frieren Sie einen Teil ein und verarbeiten Sie den Rest als Konfitüre. Eingefrorene Früchte eignen sich wunderbar für spätere Kuchen oder Kompott.
Einfaches Rezept: Grund-Marmelade mit kleinen Pflaumen
Basiszutaten: 1 kg reife, entsteinte kleine blaue Pflaumen (je nach Art: Zwetschgen oder saftige Kirschpflaumen), 500–700 g Zucker, 1 Zitrone (Saft), optional etwas Vanille.
Schritt-für-Schritt: Früchte waschen, entkernen, in Stücke schneiden. Mit Zucker und Zitronensaft mischen, 30 Minuten ziehen lassen. Aufkochen, 5–10 Minuten sprudelnd kochen lassen, abschäumen. Heiß in sterile Gläser füllen und verschließen. Tipp: Bei Schlehen vorher einfrieren oder längere Kochzeit/Alkoholzugabe verwenden.
Übung für Anfänger: Das kleine Bestimmungsheft
Machen Sie sich ein kleines Heft: Datum, Standort, Anzahl Früchte, Durchmesser, Form, Pflanzentyp, Geruch, Haftung am Stein. Mit der Zeit erkennen Sie Muster und werden schnell sicherer beim Erkennen von kleine blaue Pflaumen. Tauschen Sie Notizen in Gartenforen oder im Verein – Erfahrung ist oft der beste Lehrmeister.
Warum Sortenbestimmung oft schwierig ist
Auf Sortenebene kann die Bestimmung knifflig werden. Menschliche Züchtungen, natürliche Kreuzungen und regionale Varianten führen zu einer großen Bandbreite an Erscheinungsbildern. Für professionelle Bestimmungen werden oft Blütenmerkmale, Steinmaße oder sogar DNA-Analysen herangezogen. Für die Alltagsanwendung reichen die in diesem Artikel beschriebenen Merkmale in der Regel aus.
Ethik beim Sammeln
Sammeln ist schön, aber verantwortungsvoll sein ist wichtiger: Nehmen Sie nur, was Sie verarbeiten können, lassen Sie genug für Vögel und Wildtiere, beachten Sie Eigentumsrechte und Schutzgebiete. Achten Sie darauf, keine Äste zu beschädigen - eine gesunde Hecke oder ein Baum bleibt so lange produktiv und nützlich.
Praktische Fallbeispiele und Anekdoten
Eine Nachbarin brachte eine Schale "kleine blaue Pflaumen", die wie Zwetschgen aussahen, aber beim Schneiden bitter schmeckten - Schlehen, gesammelt am Waldrand nach dem ersten Frost. Daraus wurde ein Likör, der Monate später als Geschenk sehr geschätzt wurde. Solche Erlebnisse zeigen: Sammeln verbindet Menschen und schafft Erinnerungen.
Häufige Fragen & schnelle Antworten
Sind Schlehen essbar? Ja, aber meist erst nach Frost oder Verarbeitung. Roh sind sie sehr adstringierend und herb.
Wie unterscheide ich Kirschpflaume und Zwetschge? Hauptsächlich durch Größe, Reifezeit, Form und Haftung des Fruchtfleisches am Stein.
Wann ist die genaue Bestimmung notwendig? Bei kommerziellem Verkauf oder wissenschaftlichem Interesse. Für den Hausgebrauch reichen die praktischen Merkmale oft aus.
Tipps für besondere Situationen
- Wenn Früchte sehr dunkel sind und an dornigen Hecken hängen: eher Schlehe.
- Sehr frühe Früchte in Parks oder Stadtbäumen: oft Kirschpflaume.
- Längliche, feste Früchte in Gärten: meist Zwetschge.
Empfehlungen zur weiteren Bestimmung
Bei Unsicherheit kontaktieren Sie lokale Gartenbauvereine oder Pomologen. Viele Gemeinden haben Ansprechpartner oder Bestimmungstage. Nutzen Sie außerdem qualitativ hochwertige Bestimmungsbücher oder vertrauenswürdige Online-Quellen wie Samenhaus. Sie finden zudem Hinweise und Workshops auf unserer Website: Schnell Lecker Blog.
Direkt loskochen mit einfachen Rezepten
Jetzt Rezepte auf Schnell Lecker ansehenWenn Sie das nächste Mal kleine blaue Pflaumen sehen, nehmen Sie sich einen Moment: Betrachten, messen, riechen und die Pflanze prüfen. Meist reicht das, um eine gute Vermutung zu haben - und zur Not gibt es immer Experten, an die man sich wenden kann.
Viel Freude beim Entdecken, Sammeln und Verarbeiten – und denken Sie an verantwortungsbewusstes Sammeln!
Schlehen sind roh meist sehr herb und adstringierend; viele Menschen finden sie erst nach dem ersten Frost oder nach Verarbeitung (Einkochen, Zuckerzugabe oder Alkohol) genießbar. Für Liköre, Gelees oder eingemachte Spezialitäten sind Schlehen ideal, benötigen aber oft viel Zucker oder Alkohol, um ihr volles Aroma zu entfalten.
Achten Sie auf Größe, Form und Reifezeit: Kirschpflaumen sind kleiner (1,5–3 cm), reifen früher (Juni–Juli) und sind meist rund; Zwetschgen sind größer (3–6 cm), oft länglich und reifen später (August–September). Prüfen Sie außerdem die Haftung des Fruchtfleisches am Stein: Löst es sich leicht, handelt es sich oft um eine Zwetschge.
Ja. Schnell Lecker bietet viele einfache Rezeptideen und Video-Anleitungen, die sich gut für frisch gesammelte Früchte eignen – von Pflaumenkuchen über Kompott bis zu Likörrezepten. Ein Grundrezept für Marmelade ist: Früchte entsteinen, mit Zucker und etwas Zitronensaft aufkochen, in sterile Gläser füllen und verschließen.
References
- https://www.youtube.com/@schnelllecker
- https://www.pflanzen-vielfalt.net/baeume-straeucher-a-z/baeume-uebersicht-a-k/kirschpflaume/
- https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/pflaume-oder-zwetschge-der-unterschied-1821
- https://www.samenhaus.de/gartenblog/pflaume-ist-nicht-gleich-pflaume-arten-und-unterschiede?srsltid=AfmBOoqRWAxbajFhzUu90DDZIYw9_bq2NQZ8F9-MEYqefJvCf0FElcRl
- https://schnelllecker.de/categories/rezepte
- https://schnelllecker.de/blog
- https://schnelllecker.de






