Welche Arten von Pflaumen gibt es? – Ultimativ faszinierend

Einleitung: Die Welt der Pflaumenarten entdecken
Pflaumenarten sind so vielfältig wie der Geschmackssinn selbst: von süß und blumig bis herb und würzig. Beim ersten Biss erinnern viele an Sommer, an warme Küchen und an einfache Freuden. In diesem Ratgeber schauen wir uns die Pflaumenarten genau an, welchen Einsatz jede Sorte am besten schafft und wie Sie Ernte, Lagerung und Verarbeitung meistern.
Warum die richtige Pflaumenart so viel ausmachen kann
Viele Hobbyköchinnen und -köche fragen: Welche Pflaume nehme ich für Kuchen, Marmelade oder zum Trocknen? Die Antwort liegt in der Kombination aus Zucker, Säure und Festigkeit. Pflaumenarten unterscheiden sich botanisch und kulinarisch - und die Wahl beeinflusst das Ergebnis entscheidend. Für einen tieferen Vergleich der Unterschiede zwischen Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen lohnt sich ein Blick auf diese Übersicht: Unterschiede zwischen Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen.
Grundlagen: Was sind Pflaumen überhaupt?
Pflaumen gehören zur Gattung Prunus und bilden eine breite Gruppe mit mehreren Unterarten. Botanisch unterscheidet man grob zwischen europäischen Typen (Prunus domestica) und den japanischen Pflaumen (Prunus salicina). Dazu kommen Kirschpflaumen (Prunus cerasifera) und Wildformen wie die Schlehe (Prunus spinosa). Diese Vielfalt ist die Grundlage für die vielen verschiedenen Pflaumenarten, die wir heute im Handel und im Garten finden.
Hauptgruppen der Pflaumenarten
Hier eine klare Einteilung der wichtigsten Pflaumenarten:
1. Europäische Pflaumen (Prunus domestica)
Diese Gruppe umfasst Zwetschgen, Mirabellen, Damsons und Reine Claude. Sie sind häufig fester im Fruchtfleisch und eignen sich gut zum Backen, Dörren und Einmachen.
2. Japanische Pflaumen (Prunus salicina)
Größer, saftiger und oft weicher — japanische Sorten sind ideale Tafelpflaumen für den Frischverzehr.
3. Kirschpflaumen und Wildtypen (Prunus cerasifera, Prunus spinosa)
Kleinere Früchte, oft als frühe Sorten oder für Spezialanwendungen. Schlehen werden eher für Liköre verwendet als frisch gegessen.
Bekannte Sorten und wofür sie sich eignen
Im Folgenden beschreibe ich die wichtigsten Sorten, ihre typischen Eigenschaften und konkrete Anwendungsempfehlungen.
Zwetschgen (z. B. Hauszwetsche, Bühler Frühzwetsche)
Form: länglich, fest. Geschmack: ausgewogen, oft leicht säuerlich. Verwendung: Backen, Kompott, Einmachen, Dörren. Zwetschgen behalten beim Erhitzen Struktur — perfekt für Kuchen und klassische Pflaumenkuchen.
Mirabellen (z. B. Mirabelle de Nancy)
Form: klein, rund. Geschmack: sehr aromatisch und süß. Verwendung: Marmelade, Gelee, Konfitüre und edle Desserts. Mirabellen glänzen, wenn man reine Fruchtaromen betonen möchte.
Reine Claude / Greengage
Form: rund, oft gelb-grün. Geschmack: blumig-intensiv, fein. Verwendung: pur genießen, hochwertige Gelees, Desserts. Reine Claude hat ein delikates Bouquet, das man nicht mit zu viel Zucker überdecken sollte.
Damson
Form: kleiner bis mittelgroß, oft herb. Geschmack: kräftig, würzig. Verwendung: Liköre, Marmeladen, pikante Saucen. Damsons eignen sich für lange Einlagen, weil ihr Aroma robust ist.
Agen- und Prune-Typen (zum Dörren)
Form: oft oval, sehr zuckerreich. Verwendung: Trocknen (Prunes), Konserven. Diese Pflaumenarten behalten beim Trocknen Aroma und Textur.
Japanische Sorten (z. B. Santa Rosa, Satsuma)
Form: rund bis leicht oval, größer. Geschmack: saftig, süß bis säuerlich. Verwendung: Frischverzehr, Salate, schnelle Kompotte. Diese Sorten sind häufig die besten „Baumnaschpflaumen“.
Wann ist Pflaumenzeit? Saison und Reife
In Mitteleuropa geht die Saison von Juli bis September. Frühe Mirabellen reifen bereits im Juli, Zwetschgen und viele japanische Sorten im Spätsommer. Die Erntezeit ist entscheidend: Pflaumen reifen nur begrenzt nach, daher ist der richtige Erntezeitpunkt wichtig, um Aroma zu sichern. Früh geerntete Pflaumen können nachreifen, aber vollreife Früchte sollten bald gekühlt oder verarbeitet werden.
Zwetschgen sind fester und oft leicht säuerlicher, sie behalten Struktur beim Backen und geben Feuchtigkeit gleichmäßig ab, während Mirabellen sehr süß und aromatisch sind und im Gebäck schneller zerfallen oder eine intensivere Fruchtnote liefern. Der Unterschied liegt in Zucker‑, Säure‑ und Pektingehalt sowie in der Textur der jeweiligen Pflaumenart.
Die Bedeutung von Säure, Süße und Festigkeit
Beim Kochen entscheidet das Verhältnis von Säure und Süße sowie die Textur über das Ergebnis. Für Kuchen brauchen Sie eine Pflaumenart, die beim Erhitzen nicht völlig zerfällt; für Marmelade ist oft ein hoher Pektingehalt vorteilhaft. Pflaumenarten mit viel Zucker sind gut zum Trocknen; säurere Sorten geben Ihrem Gelee mehr Balance. Für Hinweise zum Unterscheiden von Zwetschgen und Pflaumen im Garten ist dieser Beitrag hilfreich: Pflaume oder Zwetschge - der Unterschied.
Praktische Tipps: Ernte, Lagerung und Nachreifen
Beim Pflücken sollten Pflaumen mit der Hand geerntet werden — reife Früchte lösen sich leicht vom Ast. Unreife Pflaumen reifen bei Zimmertemperatur nach, reife Pflaumen gehören bald in den Kühlschrank (2–4 °C). Nicht waschen, bevor Sie sie kühlen. Zum Einfrieren halbieren, entsteinen und flach vorfrieren, damit die Früchte nicht verklumpen.
Anbau und Bestäubung in Gärten
Viele Pflaumenbäume benötigen Fremdbestäubung — zwei verschiedene Sorten in der Nähe sind ein sicherer Weg zu verlässlichen Erträgen. Es gibt auch selbstfruchtbare Sorten; fragen Sie beim Baumschulverkauf nach geeigneten Partnern für Ihre Region. Wählen Sie den Standort mit Blick auf Spätfrost: Pflaumen blühen oft früh, und Blühfrost kann Ernten stark schmälern.
Baumpflege: Schnitt, Pflanzung und Frostschutz
Ein leichter Erziehungs- und Auslichtungsschnitt sorgt für gute Lichtverhältnisse im Kroneninneren und eine gleichmäßigere Fruchtreife. Spätfröste können durch Standortwahl (z. B. leicht erhöhte Lagen, windgeschützte Stellen) und Maßnahmen wie Abdecken oder Frostberegnung verringert werden. Beim Pflanzen empfiehlt sich ein gut durchlässiger Boden und eine Mulchschicht zur Feuchtespeicherung.
Krankheiten und Schädlinge — was tun?
Typische Probleme sind die Pflaumenwickler-Motte, Schorf, Braunfäule (Monilinia) und bakterielle Krankheiten. Regelmäßige Kontrolle, eine saubere Bodenpflege, Entfernen befallener Früchte und bei Bedarf gezielte, zugelassene Pflanzenschutzmaßnahmen helfen. Biologische Methoden wie Pheromonfallen für die Pflaumenwickler sind eine umweltfreundliche Option. Auch Fördermaßnahmen für Nützlinge (z. B. Vögel, Marienkäfer) unterstützen das System.
Verarbeitung: Einmachen, Backen, Trocknen, Fermentieren
Marmelade & Gelee
Mirabellen und Damsons liefern intensives Aroma — ideal für Konfitüren. Reine Claude glänzt im Gelee. Für die Gelierung prüfen Sie, ob die Sorte ausreichend Pektin liefert; sonst Geliermittel oder Zitronensaft hinzufügen. Weniger Zucker betont das Fruchtaroma reifer Sorten.
Backen
Zwetschgen sind die klassische Wahl: fest genug, um Struktur zu behalten, und aromatisch genug, um Kuchen zu veredeln. Ein Trick: Früchte erst kurz vor dem Backen auf den Teig legen und Mandeln oder Brösel als Saftbinder verwenden.
Trocknen
Agen- und Stanley‑Typen sind hervorragend zum Dörren. Die Früchte sollten gleichmäßig reif sein. Trocknen Sie bei niedriger Temperatur im Dörrgerät oder traditionell an der Sonne, bis sie zäh und glänzend sind.
Likör, Wein und Brände
Für Liköre und Brände sind aromareiche und herbere Sorten (z. B. Damson) bestens geeignet. Längeres Ansitzen intensiviert das Bouquet; beim Einlegen hilft Anritzen oder Einstechen des Steins, um Aromen schneller freizusetzen.
Praktische Küchenkniffe und Rezepte
Einige schnelle Tipps: Zum Entsteinen halbieren und mit leichtem Druck den Stein herausdrücken; für größere Mengen einen Entsteiner verwenden. Weiche Früchte einfrieren und später für Smoothies oder Soßen verwenden. Wenn Früchte beim Backen zu viel Flüssigkeit ziehen, helfen ein Bett aus Mandelbröseln oder Semmelbröseln im Teig. Ein kurzer Tipp: Achten Sie auf das Schnell Lecker Logo als Orientierung beim Suchen passender Videos.
Erweiterte Küchenideen: 10 Rezepte, die jede Pflaumenart nutzt
Hier zehn einfache Rezeptideen, sortiert nach den besten Pflaumenarten:
1. Zwetschgenkuchen klassisch
Festere Zwetschgen eignen sich perfekt. Mit Streuseln oder Hefeteig — beide Varianten profitieren von der saftigen Frucht.
2. Mirabellen‑Gelee mit Vanille
Ein konzentriertes, aromatisches Gelee, das auf dunklem Brot glänzt.
3. Reine Claude im Zitronensirup
Sanft gegarte Reine Claude als Dessert, das das blumige Aroma hervorhebt.
4. Eingelegte Damsons für Käseplatten
Herbe Damsons als süß-saure Konserve zu reifem Käse.
5. Getrocknete Pflaumen (Prunes) als Backzutat
Für Kuchen oder Müsliriegel — konzentrierte Süße und Saftigkeit.
6. Pflaumenchutney mit Ingwer
Tolles Begleitprodukt zu Fleisch oder auf Burgern.
7. Pflaumenlikör
Längeres Ansitzen von Damsons ergibt einen intensiven Likör.
8. Schnell Pflaumenkompott
Ideal für Joghurt oder Eis — mit einem Spritzer Zitrone.
9. Pflaumen in Blätterteig (Mini‑Törtchen)
Perfekt als Snack oder Partyhäppchen.
10. Pflaumen‑Salat mit Ziegenkäse
Frische japanische Sorten ergeben eine saftige, fruchtige Salatkomponente.
Kauf‑ und Marktcheck: Woran erkenne ich Qualität?
Beim Marktverkauf auf feste, aber leicht nachgebende Früchte achten. Farbe variiert sortentypisch — auf Duftprobe achten: Reife Pflaumen geben ein fruchtiges Aroma ab. Für Einmachen und Trocknen kaufen Sie am besten sortenreine Kisten, damit das Ergebnis vorhersehbar ist.
Regionale Sorten und Landrassen in Deutschland
In Deutschland gibt es zahlreiche regionale Landrassen mit einzigartigem Aroma. Lokale Märkte, Sortenbörsen und Genbanken sind gute Quellen, um diese alten Sorten zu entdecken. Viele traditionelle Pflaumenarten finden sich heute noch in Streuobstwiesen - ein Schatz für Geschmack und Biodiversität. Weitere Informationen zu Unterschieden und regionalen Sorten finden Sie hier: Pflaume, Zwetschge, Mirabelle oder Reneklode.
Gesundheit & Nährstoffe
Frische Pflaumen liefern Vitamine (z. B. Vitamin C), Mineralstoffe und Ballaststoffe; getrocknete Pflaumen sind besonders ballaststoffreich und eine praktische Energiespende. Sie sind damit eine sinnvolle Ergänzung in der ausgewogenen Ernährung - jedoch beachten Zuckergehalt und Portionsgröße bei Trockenfrüchten.
Nachhaltigkeit, Einkauf und Ökologie
Regional einkaufen reduziert Transportwege. Alte Sorten zu erhalten stärkt die genetische Vielfalt. Für Konsumenten lohnt sich ein Blick auf regionale Erzeuger und die Saison, um nachhaltig zu wählen.
Kommerzielle Verarbeitung: Tipps für kleine Hersteller
Kleine Produzenten sollten auf sortenreine Verarbeitung, klare Kennzeichnung und hygienische Standards achten. Trocknungsverfahren, Pasteurisierung und richtige Verpackung verlängern die Haltbarkeit und sichern Qualität. Sortenkenntnis ist dabei ein Wettbewerbsvorteil: Die Wahl der passenden Pflaumenarten bestimmt das Produktprofil.
DIY: Pflaumenbaum aus Stein ziehen — geht das?
Man kann versuchen, Pflaumensteine zu keimen. Aber: Viele Sorten sind veredelt, und Nachkommen aus Samen tragen nicht sortenecht. Für verlässliche Ergebnisse ist Veredlung oder Kauf eines veredelten Baums aus der Baumschule besser.
Kurzer Blick auf Forschung und offene Fragen
Für vertiefte Empfehlungen wären aktuelle, regionsspezifische Messdaten (z. B. Brix-Werte, Festigkeitsmessungen) hilfreich. Studien zu klimaabhängigen Reifeverschiebungen und neuen Züchtungen könnten die Auswahl der besten Pflaumenarten für bestimmte Anwendungen weiter verbessern.
Zusammenfassung der wichtigsten Praxisregeln
Pflaumenarten im Überblick - kurz und praktisch:
- Für Kuchen: Zwetschgen-Typen (fest, strukturerhaltend).
- Für Marmelade: Mirabellen, Damsons (aromatisch, pektinhaltig).
- Für Trocknen: Agen/Prune-Typen, Stanley.
- Für Frischverzehr: Japanische Sorten (saftig, weich).
Häufige Fragen
Am Ende finden Sie drei FAQs mit klaren Antworten.
Weiterführende Links & Ressourcen
Schnell Lecker: Pflaumenrezepte leicht gemacht
Entdecke Rezepte und Schritt‑für‑Schritt-Videos für Pflaumenverarbeitung – probiere neue Sorten aus! Jetzt auf dem Schnell Lecker Kanal
Pflaumenarten bieten eine große Bandbreite an Aromen und Texturen. Wer die Vielfalt einmal bewusst ausprobiert, findet schnell Favoriten für jede Küche. Experimentieren, kleine Chargen testen und Notizen machen — so entsteht die persönliche Pflaumenkunde.
Für das Backen sind feste Zwetschgen‑Typen ideal, z. B. Hauszwetsche oder Bühler Frühzwetsche. Sie behalten beim Erhitzen Struktur, geben aber genug Feuchte ab, damit Kuchen und Torten saftig bleiben. Wenn Sie ein besonders fruchtiges, weicheres Ergebnis möchten, funktioniert die Victoria‑Pflaume ebenfalls gut.
Unreife Pflaumen reifen bei Zimmertemperatur nach, am besten in einem Korb bei gelegentlicher Kontrolle. Vollreife Pflaumen sollten Sie bei etwa 2–4 °C lagern und erst kurz vor der Verwendung waschen, um die Haltbarkeit von bis zu einer bis zwei Wochen zu sichern. Zum Einfrieren halbieren und entsteinen, zum Trocknen feste, zuckerreiche Sorten wählen.
Schnell Lecker bietet viele leicht verständliche Video‑Anleitungen für Einmachen, Backen und Konservieren. Die Schritt‑für‑Schritt‑Videos sind besonders hilfreich für Einsteiger und zeigen praktische Küchenkniffe — ideal, um verschiedene Pflaumenarten in Rezepten auszuprobieren.
References
- https://www.mirabellen.info/unterschiede.php
- https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/nutzgaerten/pflaume-oder-zwetschge-der-unterschied-1821
- https://www.floraspora.de/post/pflaume-zwetschge-mirabelle-reneklode-unterscheiden-unterschied
- https://www.youtube.com/@schnelllecker
- https://schnelllecker.de/categories/rezepte
- https://schnelllecker.de/blog
- https://schnelllecker.de
- https://schnelllecker.de/about






